Schreiben von vier Fraktionen bietet keine Lösung
Wenige Wochen nach einem einstimmigen Beschluss des Schulausschusses zur Montessori-Schule in Kleve hatten vier Fraktionsvorsitzende einen „Brandbrief“ an die Schulaufsicht unterzeichnet und der Presse übergeben. Die „Offenen Klever“ waren daran nicht beteiligt. Marco Hendricks, schulpolitischer Sprecher der „Offenen Klever“, begründet das wie folgt:
Nachdem der Schulausschuss am 23. August 2021 einstimmig beschlossen hatte, dass der Schulträger (die Stadt Kleve) auf die Schulaufsicht (Kreis Kleve) zugeht, um den Montessori-Standort zu gewährleisten und zu sichern, haben CDU, die Grünen, SPD und FDP sich veranlasst gesehen, diesen klaren Handlungsauftrag an die Stadt durch einen „Brandbrief“ zu begleiten. Das ist entweder ein Hilfeersuchen, eine Drohung oder ein Appell in Schriftform.
Der „Brandbrief“ hat die „Offenen Klever“ überrascht. Wir hatten erwartet, dass einstimmigen Beschlüssen wenigstens der Versuch folgen würde, gemeinsam die weiteren Schritte zu planen und zu gehen. Das Schriftstück, das der Presse zugeleitet worden ist, liegt den Ratsmitgliedern der „Offenen Klever“ nicht vor.
Die „Offenen Klever“ halten es für verwegen, anzunehmen, die Situation an der Montessori-Schule, in der seit 2020 ein Antrag auf Abschaffung des jahrgangsübergreifenden Unterrichts auf dem Tisch lag, durch eine Attacke auf die Schulrätin verbessern zu können!
Die „Offenen Klever“ halten den Stil und die Wortwahl – soweit wir sie den Medien entnehmen können – für ungeeignet, Brücken zu bauen, um zu einer tragfähigen Lösung zu kommen! Wer glaubt, alles stehe und falle mit der Schulrätin, ist entweder naiv oder politisch berechnend.
Mit Erstaunen haben die „Offenen Klever“ wahrgenommen, dass Schulausschuss, städtische Schuldezernentin und der Bürgermeister offenbar nichts von dem gewusst oder wenigstens geahnt haben, was sich in den letzten anderthalb Jahren in der Montessori-Schule ereignet hat. Oder unterliegt ein Antrag zu einer Schulkonferenz etwa der Geheimhaltung? Grundlage des ohne Gegenstimme in der Schulkonferenz beschlossenen Antrags, den jahrgangsübergreifenden Unterricht befristet abzuschaffen, war das desaströse Abschneiden der Montessorischule bei Vergleichsarbeiten gewesen.
Es ist zu bedauern, dass die Einstimmigkeit im Schulausschuss zur Fortsetzung der Montessori-Pädagogik in Kleve dazu geführt hat, dass vier Fraktionen eine Attacke auf die Schulaufsicht geritten haben. Verbales Anrempeln wird die Lage in der Montessori-Schule nicht verbessern.