Anwohner wehren sich gegen Bebauung einer Freifläche

Offenlage während der Sommerferien…

Udo Weinrich, Bürgermeisterkandidat der „Offenen Klever“, kommentiert die Absicht der Stadt, eine große Grünfläche im Bereich zwischen „Königsallee“ und „Friedhof an der Merowinger Straße“ bebauen zu lassen:

Auch die erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplans für den Bereich zwischen Königsallee und Friedhof Merowinger Straße habe bei Anwohnern keine Freude ausgelöst. Das sei verständlich, denn trotz 250 Einwendungen und Unterschriften im Herbst 2018 hätten Rat und Stadtverwaltung am ursprünglichen Plan festgehalten, ein 1 Hektar großes Wiesengrundstück mit 20 Einfamilienhäusern bebauen zu lassen.

Es sei „wohl kein Zufall gewesen“, dass die Offenlage dieses umstrittenen Bebauungsplans, den der Rat im Oktober 2019 mehrheitlich beschlossen habe, in die Sommerferien 2020 verlegt worden sei, findet der OK-Bürgermeisterkandidat.  

Vor diesem Hintergrund sei es bemerkenswert, dass sich nun 150 Anwohner/innen noch einmal gegen den Bebauungsplan ausgesprochen hätten. OK-Bürgermeisterkandidat Udo Weinrich: „Leider ist nicht zu erwarten, dass sich der schwarz-grün dominierte Rat davon beeindrucken lässt.“

Niemand habe untersucht, welche Bedeutung diese Grünfläche für das Stadtklima besitze. Ein Gutachten zur Siedlungsdichte könnte darauf eine Antwort geben, aber „Stadtökologie interessiert im Rat nur eine kleine Minderheit“, so der OK-Bürgermeisterkandidat. Die Ratsmehrheit agiere hier „wie im Blindflug“. Ihr Argument, vorhandene Bebauung werde maßvoll verdichtet, damit Kleve nicht in die Fläche wachsen müsse, werde durch andere Bebauungspläne widerlegt.

Es sei „einfach absurd“, oberhalb des Friedhofs an der Merowinger Straße jetzt „die einzige frei zugängliche Grünfläche mit Häusern und Stellplätzen zu bebauen und damit zu zerstören.“

Dieser Bebauungsplan ignoriere nicht nur Umwelt- und Klimagesichtspunkte, sondern sei auch „fantasielos“. Die Ausfahrt aus einem Neubaugebiet „direkt gegenüber einer Grundschule und einer Jugendherberge zu planen“, sei „fahrlässig und gefährlich“, findet der OK-Bürgermeisterkandidat.

Den gegen diesen Bebauungsplan protestierenden Anwohnerinnen und Anwohnern werde aus den Reihen des Rates wohl „Egoismus“ vorgeworfen. Dem müsse man entgegenhalten, dass die über 150 Bürgerinnen und Bürger, die die Bebauung ablehnen, die Grünfläche zu einem „Grünen Tor zur Stadt“ aufwerten möchten. „Und dieses grüne Tor könnten alle nutzen!“, betont OK-Bürgermeisterkandidat Udo Weinrich.