Schon mal vom „Schäfersee-Verfahren“ gehört?
Die Offenen Klever möchten die Tagesordnung der Sitzung des Ausschusses für Klima-, Umwelt- und Naturschutz am 11.09.2025 um einen Prüfantrag erweitern :
„Schäfersee-Verfahren als Lösung der Algenproblematik im Spoykanal prüfen!“
Der Rat der Stadt Kleve möge nach Vorberatung im Ausschuss für Klima-, Umwelt- und Naturschutz sowie im Haupt- und Finanzausschuss beschließen:
„Die Stadtverwaltung wird beauftragt, zeitnah Kontakt mit dem Entwickler des Schäfersee-Verfahrens, Ingenieur Hartmut Wassmann (Borgsdorf), aufzunehmen, um zu prüfen, ob dieses Verfahren geeignet ist, das Algenwachstum im Gewässersystem Wetering – Kermisdahl –Spoykanal wirksam zu reduzieren. Die Kontaktaufnahme soll so früh erfolgen, dass das Verfahren – sofern sinnvoll – bereits bis zur Eröffnung der Landesgartenschau 2029 umgesetzt werden kann.“
Diesen Antrag begründet unser Stadtverordneter Hannes Jaschinski:
Das zentrale Rückgrat des LaGa-Geländes – Wetering, Kermisdahl und Spoykanal – ist seit Jahren von starken Algenblüten betroffen. Im Sommer entstehen übelriechende Algenteppiche, die Aufenthaltsqualität und Stadtbild erheblich beeinträchtigen. Für die Landesgartenschau, bei der Kleve sich landesweit präsentieren wird, ist dieser Zustand nicht hinnehmbar.
Das Schäfersee-Verfahren wurde von Ingenieur Hartmut Wassmann entwickelt und in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin wissenschaftlich begleitet. Das Verfahren setzt auf die Einbringung von Calciumnitrat und sauerstoffangereichertem Wasser in tiefere Schichten. Dadurch wird die Freisetzung von Phosphat aus dem Sediment unterbunden, die Sauerstoffsituation stabilisiert und das Algenwachstum deutlich reduziert.
In Berlin konnte am Schäfersee (Reinickendorf) eine jahrzehntelange Blaualgenproblematik mit Geruchsbelästigungen erfolgreich gelöst werden. Auch im Fennsee (Wilmersdorf) und weiteren nährstoffreichen Stadtgewässern kam das Verfahren mit Erfolg zum Einsatz. Eine besondere Parallele zum Spoykanal: Auch im Schäfersee war die Belastung durch Schadstoffe aus Oberflächen- und Regenwasser ein zentrales Problem – eine Situation, die sich am Spoykanal vergleichbar darstellen dürfte.
Eine frühzeitige Kontaktaufnahme ist erforderlich, damit eine Übertragbarkeit auf die hiesigen Gewässerverhältnisse rechtzeitig bis 2029 geprüft und ein Einsatz vorbereitet werden kann.
Damit könnte Kleve ein akutes Umweltproblem lösen, die Attraktivität seiner Wasserlandschaften erhöhen und zugleich ein innovatives ökologisches Signal im Rahmen der Landesgartenschau setzen.
